Foto von Mika d’Eau
Hast du schon mal eine Schnecke gesehen, die einen Salat isst? Stell dir vor, es gibt Artverwandte dieser Schnecken unter Wasser, die einige der faszinierendsten Formen, prächtigsten Farben und kompliziertesten Muster aller Tiere haben. Da es sich bei diesen Tieren um Meeresschnecken handelt, nennt man sie logischerweise Seeschnecken, aber die meisten Meeresliebhaber nennen sie einfach Nacktschnecken. Vergiss nicht, dass alle Nacktschnecken tatsächlich Meeresschnecken sind, aber nicht alle Meeresschnecken sind Nacktschnecken. Um es für alle einfacher zu machen, halten wir es einfach und nennen sie erst einmal Nacktschnecke.
Nacktschnecken können bis zu einem Jahr alt werden, einige Arten erreichen eine Größe von 60 cm und ein Gewicht von bis zu 1,5 kg, aber die meisten von ihnen sind klein (so groß wie ein Daumen) und viele werden nie größer als 10 mm.
Es gibt mehr als 6.000 Arten von Meeresschnecken, von denen 3.000 bekannte Arten Nacktschnecken sind, und es werden fast täglich neue Arten entdeckt.
Sie kommen in allen Weltmeeren vor, sind aber in flachen, tropischen Gewässern am häufigsten anzutreffen.
Ihr wissenschaftlicher Name, Nudibranchia, bedeutet nackte Kiemen und beschreibt die gefiederten Kiemen und Hörner, die die meisten von ihnen auf dem Rücken tragen.
Meeresschnecken können Pflanzenfresser (vegetarische Ernährung), Fleischfresser (sie fressen Fleisch) oder Allesfresser (sie fressen einfach alles) sein.
Echte Nacktschnecken sind Fleischfresser, die langsam durch die Gegend ziehen und Schwämme, Anemonen, Korallen, Seepocken und sogar andere Nacktschnecken abweiden.
Um ihre Beute zu erkennen, haben sie zwei hochempfindliche Tentakel, die Rhinophoren, an der Spitze ihres Kopfes.
Nacktschnecken erhalten ihre Färbung durch die Nahrung, die sie fressen. Das dient der Verteidigung (bunt bedeutet gefährlich für andere Meeresbewohner) und/oder der Tarnung, und manche behalten sogar die übel schmeckenden Gifte ihrer Beute und scheiden sie zur Abwehr von Fressfeinden aus.
Nacktschnecken sind gleichzeitige Zwitter und können sich mit jedem anderen geschlechtsreifen Mitglied ihrer Art paaren.
Ihre Lebenserwartung ist sehr unterschiedlich, manche leben weniger als einen Monat, andere bis zu einem Jahr.
Nacktschnecken sind wirklich wunderschöne Tiere und man würde sie am liebsten in einem Aquarium halten.
Glücklicherweise ist es fast unmöglich, Nacktschnecken in Aquarien zu halten, da es extrem schwierig ist, sie mit ihrer Nahrungsquelle zu versorgen.
Sie sind jedoch ein leichter Fang und werden häufig für die Entwicklung von Medikamenten gegen Krebs oder Alzheimer verwendet.
Die größte Bedrohung sind kurz- und langfristige Klimaveränderungen, da sie für ihre Nahrung auf ein komplexes Ökosystem angewiesen sind.
Es gibt noch viel mehr über diese wunderschönen Tiere zu lernen. SSI hat gerade ein Nacktschnecken-Ökologie-Special veröffentlicht, das dir alles erklärt, was du schon immer über Nacktschnecken wissen wolltest!
Das Beste daran ist, dass er von Mika und Evelyn geschrieben wurde, unseren Basisleitern auf Rannalhi (Süd-Male-Atoll) und du kannst von ihrem ganzen Wissen aus erster Hand profitieren.
